Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskiy war der erste ausländische Staatschef seit 1997, der vor dem britischen Kabinett sprach und sich mit dem neuen Premierminister Keir Starmer traf. Ziel des Treffens in der Downing Street war es, die Rolle Großbritanniens in internationalen Angelegenheiten zu stärken und Londons Engagement für die Ukraine inmitten des anhaltenden Konflikts mit Russland zu bekräftigen.
Zelenskiy erneuerte seinen Appell an die westlichen Verbündeten, Langstreckenschläge gegen Russland zu ermöglichen, und bedankte sich für Starmers Zusage, die Hilfslieferungen zu beschleunigen.
„Im Moment fehlt uns die wichtigste Antwort auf diese Frage, und das ist unsere Langstreckenfähigkeit“, erklärte der ukrainische Regierungschef zu Beginn des Treffens in der Downing Street. „Bitte überzeugt die anderen Partner, die Beschränkungen aufzuheben“, fügte er hinzu.
Starmer betonte die Bedeutung der Ukraine für die Agenda seiner Regierung und die unveränderte Haltung gegenüber Kiew trotz des Führungswechsels.
Zelenskiy sprach die britischen Minister auf verschiedene Themen an, darunter Russlands Umgehung der Schifffahrtssanktionen und die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Einigkeit bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen.
Neuer Vertrag zur Unterstützung von Rüstungsexporten angekündigt
Der britische Premierminister bekundete seine Absicht, die industrielle Verteidigungsbasis Europas auszubauen und eng mit führenden Industrieunternehmen zusammenzuarbeiten, um die Ukraine militärisch zu unterstützen. Außerdem wurde ein neues Abkommen zur Unterstützung von Rüstungsexporten vereinbart, das es der Ukraine ermöglicht, Exportfinanzierungen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro in Anspruch zu nehmen, um die Rüstungsindustrie beider Länder zu stärken.
Der ukrainische Präsident traf im Anschluss an ein Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs im Blenheim Palace in Großbritannien ein und traf während seines Besuchs mit König Charles III. zusammen.
Der ukrainische Staatschef räumte ein, dass eine mögliche Trump-Präsidentschaft Herausforderungen für sein Land mit sich bringen würde, äußerte aber die Hoffnung auf einen produktiven Dialog mit Washington.
Starmer sicherte dem ukrainischen Staatschef die anhaltende Unterstützung Großbritanniens zu und betonte die Bedeutung von Einigkeit angesichts globaler Sicherheitsbedrohungen wie der militärischen Aggression Russlands und der Umgehung von Sanktionen. Das Treffen endete mit einer gemeinsamen Verpflichtung zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Energie und Klimawandel.